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Veröffentlicht am 2. Januar 2020 von lyrikzeitung
John Höxter (Hoexter)
(* 2. Januar 1884 in Hannover, nahm sich kurz nach der „Reichspogromnacht“ am 15. November 1938 im Wald zwischen Potsdam und Caputh das Leben)
Pro domo
Wenn ich wollte, was ich könnte,
Könnt‘ ich eher, was ich wollte;
Doch wie will ich wollen können,
Und wie kann ich können wollen
Ohne Muß zum Können wollen,
Da man wollen kann, wer muß!
Müßt‘ ich wirklich, was ich müssen wollte,
Könnt‘ ich sicher, was ich können muß.
Seht! Ein Mann, der manches können könnte,
Wenn der gute Mann nur wollen wollte.
Er verstummt und macht vorzeitig Schluß,
Weil (nach Nathan) kein Mensch müssen muß!
Aus: VERSENSPORN. Heft für lyrische Reize. Nr. 8: John Hoexter. 32 Seiten. Erste Auflage 2012
Auch in: John Hoexter, Gedichte und Prosa. Broschur-Reihe „Vergessene Autoren der Moderne“, hrsg. von Karl Riha, Universitäts-Gesamthochschule Siegen, 1984.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Expressionismusjahr 2020, John Höxter
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