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Veröffentlicht am 6. August 2017 von lyrikzeitung
Christa Reinig
(6. August 1926 Berlin – 30. September 2008 München)
HÖRT WEG!
kein wort soll mehr von aufbau sein
kein wort mehr von arbeit und altersrente
hört weg – ihr helden – ich rede allein
für asoziale elemente
für arbeiter die nicht mehr arbeiten wollen
für die stromer und wüsten matrosen
für die sträflinge und heimatlosen
für die zigeuner und träumer und liebestollen
für huren in häusern mit schwülen ampeln
für selbstmörder aus zerstörungslust
und für die betrunknen die unbewußt
ein stück von einem stern zertrampeln
ich rede wie die irren reden
für mich allein und für die andern blinden
für alle die in diesem leben
nicht mehr nach hause finden
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christa Reinig, L&Poe-Anthologie
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