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Die herkömmliche Gedichtstruktur löst sich bei Vom Gehen und Stehen in einzelne Passagen auf. Hefter verknüpft sie mittels Collage und Montage in thematische Zusammenhänge. Der Ausgangspunkt ihrer Gedichte ist die einzelne Geste, das Darstellen und Äußern eines bestimmten Gefühls. Diese innere Bewegung wurde von Hefter erfragt und gleichsam mit einer erinnerten Handlung beantwortet. Unbeschwertheit und Ausgelassenheit kontrastiert sie mit dramatischen Szenen und rührte so an die letzten Fragen des Menschseins. Viele ihrer Gedichte kann man daher als außerordentlich radikal und bewegend zugleich erfahren.
Das Lebendige in sich entdecken und bewahren. Auf die eigene Stimme hören.
Dieses Bewegungspotential überträgt sich durch die tänzerische Anmut der Sprache auf das Buch. Sie beschäftigt sich mit der Verfaßtheit der Gegenwart, vornehmlich mit den Köpfen und Körpern. Auf jeder Seite werden dem Leser nur zwei Gedichte dargeboten, von denen das erste eine Variation für das zweite Gedicht darstellt. Jedem ihrer Gedicht stellt die Autorin eine Variation zur Seite und webt aus dem Wortbestandteil des einen Textes einen neuen, der ganz andere Räume und Posen erzeugt:
Pferche in dein
Leib-Seele-Verhältnis
den Umriss einer Ente
Die Bedeutung von Hefters Werk beschränkt sich nicht auf eine Erweiterung der Lyrik mit dem Bewegungspotential des Tanzes oder den Verzicht auf eine bestimmte Form, es sind Gedichte der befreiten Körper und des befreiten Geistes. / Auszug aus einem Text von Matthias Hagedorn (KuNo)
Vom Gehen und Stehen. Ein Handbuch von Martina Hefter. Gedichte. mit beiliegendem Heftchen mit Illustrationen von Andreas Töpfer, Berlin (kookbooks) 2013
das klingt a vielversprechend und wird gekauft. danke für den hinweis!
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