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Veröffentlicht am 6. September 2011 von lyrikzeitung
Nach fast fünfzehn Jahren der planvollen Abwesenheit meldet sich Ulrich Zieger mit seinen „Aufwartungen im Gehäus“ zurück. Und seine Beschwörung einer biblischen Urszene, die in der lyrischen Adressierung „an den Vater von Sem“ anklingt, nimmt ein Motiv aus „Große beruhigte Körper“ wieder auf. Dort gibt es ein Gedicht, in dem ein im späten Mittelalter ausgestorbener Vogel, die Dronte, ins Leere fliegt und dabei von einem Engel begleitet wird. Diesen Flug ins Leere scheinen auch die beiden „turteltauben“ des vorliegenden Gedichts zu absolvieren. Dass diese beiden Turteltauben offenbar verletzt und blutig ihren Flug über den Köpfen vollziehen, darf man wohl als apokalyptisches Zeichen verstehen. / Michael Braun, Poetenladen
Ulrich Zieger, geboren 1961 in Döbeln, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Montpellier und Berlin. Sein Gedicht ist dem Band Aufwartungen im Gehäus entnommen, der in der Edition Rugerup (Berlin/Hörby, Schweden 2011) erschienen ist.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Michael Braun, Ulrich Zieger
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