113. Buchpreis

(Ists auch nicht Lyrik)

Neue Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse unter Leitung von Hubert Winkels

[Pressemitteilung von L&Poe redigiert]

Fünf neue Mitglieder begrüßt die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013. Den Vorsitz übernimmt der Journalist und Literaturkritiker Hubert Winkels. Er löst die Publizistin Verena Auffermann ab, die ihre Mitarbeit nach drei Jahren turnusgemäß beendet.

Hubert Winkels blickt mit Vorfreude auf seine neue Aufgabe: “Man übertreibt nicht, wenn man den Preis der Leipziger Buchmesse den wichtigsten deutschsprachigen Buchpreis nennt: wenn damit gemeint ist, dass er neben der neuen belletristischen Literatur auch die essayistische und Sachbuchliteratur einbezieht die Lyrik als irrelevant links liegen läßt, und die ausländische Literatur über die Auszeichnung der Übersetzungen (Vorsicht: potentielles Einfallstor für ausländische Lyrik!*). Das ist ein solch weiter Ausgriff auf das literarische Publikationsfeld wie hierzulande nirgendwo sonst (ja, so stellt ihr euch das vor!). Und die bisherigen Preisentscheidungen waren so überzeugend, für das Fachpublikum wie für die größere Öffentlichkeit, dass die kommenden Entscheidungen neben 1. Spannung und 2. Freude auch eine große 3. Herausforderung für die Jury bedeuten.

Neu im Literatur-Septett des Preises der Leipziger Buchmesse sind zudem Lothar Müller, Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung; René Aguigah, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft beim Deutschlandradio Kultur; Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Wien sowie Ursula März, freie Literaturkritikerin und Journalistin. Weiterhin dabei sind Eberhard Falcke, freier Literaturkritiker sowie Martin Ebel vom Tages-Anzeiger Zürich.

Der Preis der Leipziger Buchmesse ehrt seit 2005 herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen. Er ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung verliehen. Der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig unterstützen den Preis der Leipziger Buchmesse. Partner des Preises ist das Literarische Colloquium Berlin (LCB), Medienpartner die Wochenzeitschrift DIE ZEIT und das Magazin buchjournal.

Der Startschuss für die Preisrunde 2013 fällt im Oktober dieses Jahres. Bis zum 1. November hat jeder ausstellende Verlag die Möglichkeit, zwei Titel pro Kategorie einzureichen. Im Februar 2013 erscheint die Liste der Nominierten. Spannend bleibt es bis zum Schluss: Erst zu Beginn der Leipziger Buchmesse, am 14. März 2013, wird sich die Jury endgültig für ihre drei Favoriten entscheiden.

*) jemand könnte auf die Idee kommen, österreichische oder Liechtensteiner Lyrik als ausländische Literatur einzuschmuggeln, was sagt das Reglement?

7 Comments on “113. Buchpreis

  1. Pingback: 58. Buchpreis für Lyrikband??? | Lyrikzeitung & Poetry News

  2. Pingback: 37. Wo Lyrik noch etwas relevanter zu sein scheint « Lyrikzeitung & Poetry News

  3. ich hatte schon mal ein weißbierglas als wanderpokal gestiftet. hat sich niemand für interessiert. aber im ernst: ich fänd es besser, wenn wir den diskurs ausweitetetn und alle uns zugänglichen medien nutzten, um übereinander zu berichten.

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  4. im ernst: wie wäre es, wenn „wir“ – so wie man sich kennt und vernetzt + befreundet ist – ein (auch im turnus neu zu besetzendes) gremium bzw. zuerst eine „findungskommission“ = wählen, was sammeln und einen korrektivpreis, der noch einen namen finden müsste, vergeben?
    (es könnte – ohne dass sihc die geringstverdiener übernehmen, auch unter einbeziehung anderer interessierter usw. aus dem dt. sprachigen raum – wahrscheinlich mehr als eine symbolische summe herauskommen?
    (unzufriedenheiten, vielleicht auch spott, ärger und streit wird es eh auch geben, aber das kann man ja transparent machen und halten.)

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  5. passend dazu (ists auch fast nicht lyrik):
    von den 66 veranstaltungen des diesjährigen literaturfests münchen (14.11. bis 2.12.) ist genau eine (in zahlen: 1) der lyrik gewidmet: „Christian Kracht liest T. S. Eliot, Rupert Brooke, A. E. Housman, Siegfried Sassoon und andere englische Dichter des frühen zwanzigsten Jahrhunderts“ (am 22.11.).

    und mindestens ebenso passend:
    von den sechs (im zwei-jahres-rhythmus vergebenen) literaturstipendien des freistaats bayern gehen 2012 sechs an autor/inn/en jeweils für die arbeit an einem romanprojekt.

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  6. *) … oder Schweizer Lyrik (oh Graus!), womöglich noch französisch- oder italienischsprachige, auf dem Übersetzungsumweg nach Leipzig geschmuggelt. – Ich habe mich schon lange damit abgefunden, dass zwischen Literatur und Markt ein Unterschied gemacht werden muss. Mein Liebling ist immer noch der Büchnerpreis, obwohl auch der inzwischen qualitative Zerfallserscheinungen aufweist. O tempora o mores.

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