Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Über die 14. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch schreibt die Berliner Morgenpost am 19.5.03: Sterben tut weh, auch schon in Gedanken. Schostakowitsch kam von ihnen gegen Ende des Lebens nicht frei. Für seine 14. und letzte Sinfonie forschte er geradezu die Weltliteratur aus, Gesinnungsbrüder im… Continue Reading „Gemeinsamer Sterbemarsch“
neben Alexander Puschkin der wohl bedeutendste Dichter Russlands, hat in München zur Lyrik gefunden. 1822 kam er, erst 19-jährig, als Diplomat in die bayerische Hauptstadt und traf hier auf Schelling und Heine, die sein Schaffen zeitlebens prägen sollten. … „Tjutschew war seiner Zeit weit… Continue Reading „Fjodor Iwanowitsch Tjutschew,“
Und Jacksons Übersetzung erfüllt das Diktum Hans Magnus Enzensbergers, dass Übersetzung von Poesie nur sein kann, was selber Poesie ist. Zieht man zum Vergleich die wörtliche Prosaübertragung Irmgard Willes und die Nachdichtung Felix Philipp Ingolds heran, wird die Leistung Jacksons deutlich. Bei Wille heißt… Continue Reading „Zwetajewa übersetzen“
Die Times Literary Supplement vom 27.2.03 bespricht Marina Zwetajewas Moskauer Tagebücher und in Rußland edierten Notizbücher. Marina Tsvetaeva EARTHLY SIGNS Moscow diaries, 1917-1922 Edited and translated by Jamey Gambrell 249pp. Yale University Press. £17.95 (US $24.95). 0 300 06922 7 ZAPISNYE KNIZHKI V DVUKH… Continue Reading „Marina Zwetajewa“
Tatsächlich gelingt es dem Übersetzer, für die von ihm präzis analysierte Reimtechnik Majakowskis mit ihren vielfach verschlungenen Binnenreimen und Assonanzen sehr dynamische und bildkräftige Entsprechungen zu finden. An einigen Stellen führt die Artifizialität der Reim-Übertragung aber zu manieristisch verschwitzten Nachbildungen. Majakowskis lyrische Antizipation der… Continue Reading „Rastelli des Reimens“
Alina Vituchnowskaja ist eine schillernde Ikone der radikalen Moskauer Jugend und inszeniert ihr Leben als provokative Performance. Und wie das Leben der 29jährigen ist auch ihre Literatur – sie ist, wie es in einem frühen Manifest der russischen Futuristen heißt, eine schallende „Ohrfeige für… Continue Reading „Schwarze Ikone“
Anna de Noailles (1876-1933) Der Frieden (NZZ 30.11.02) – – – Anna Achmatowa: Letzter Tag in Rom. (ebd.) – – – Vittorio Sereni: Anni Dopo (ebd.)
Als Lyriker ist Nabokov bisher kaum wahrgenommen worden, vielleicht deshalb, weil er sich der Moderne konsequent verweigert und eher bei klassischen Vorbildern angeknüpft hat, die er mit bisweilen pedantisch wirkendem Eifer, wenn auch mit höchstem Kunstverstand nachahmte. / Felix Philipp Ingold über den Band… Continue Reading „Lyriker Nabokov“
In der Süddeutschen Zeitung porträtiert Markus Mathyl die hierzulande gefeierte russische Dichterin Alina Wituchnowskaja als Teil einer „nationalistischen Gegenkultur“: Ihre Antwort: „Lieber in der Heimat im Gefängnis als ein freies Leben im Westen“ gefiel dem Interviewer so sehr, dass er sie als Titel wählte.… Continue Reading „Gegenkulturen“
Ossip Mandelstam dachte sich, ausserhalb des Chors der Jubelnden stehend, die Stadt als Ort einsamen Sterbens, als «unfruchtbar und düster». Aber eben: Er war nie in Venedig! Im Jahr 1920, in der Krimstadt Feodossija, während des russischen Bürgerkriegs zwischen zaristischen «Weissen» und bolschewistischen «Roten»,… Continue Reading „Mandelstams Venedig“
Nichts unterscheidet sich von westlichen Lehrmitteln so stark wie ein russisches Lesebuch für die erste Klasse. Auf mehreren hundert Seiten, praktisch ohne Bilder, stehen hier Gedichte und literarische Texte, die zur Hälfte aus dem 19. Jahrhundert sowie vom Anfang des 20. Jahrhunderts stammen: ein… Continue Reading „Lyrik-Ballast“
Die Dichtung war im Dreieck Majakowski – Brik – Lilja keine geringere Grösse als der Sex. Lilja wurde nicht nur zum Objekt, sondern auch zur Richterin für den Verseschmied Majakowski, zur Wahrheit in letzter Instanz. Falls im russischen Scherz, das Wichtigste für einen Schriftsteller… Continue Reading „Lilja und Elsa, Musen“
Die Dichtung war im Dreieck Majakowski – Brik – Lilja keine geringere Grösse als der Sex. Lilja wurde nicht nur zum Objekt, sondern auch zur Richterin für den Verseschmied Majakowski, zur Wahrheit in letzter Instanz. Falls im russischen Scherz, das Wichtigste für einen Schriftsteller sei, sich die… Continue Reading „Lilja und Elsa, Musen“
Bekanntlich hat sich Vladimir Nabokov (1899-1977) in allen Sparten der schönen Literatur umgetan, am erfolgreichsten war er als Erzähler, am wenigsten erfolgreich als Dramatiker. Seine hochkarätige, schwer übersetzbare Lyrik bleibt noch zu entdecken, sein Briefwerk, die Essayistik, die Vorlesungen sind in mehreren Bänden greifbar.… Continue Reading „Vladimir Nabokov“
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