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Veröffentlicht am 19. Januar 2022 von lyrikzeitung
Werner Riegel
(* 19. Januar 1925 in Danzig; † 11. Juli 1956 in Hamburg)
ICH atme Frucht und Phlox Und ich denke an mich. Meine Hymnen für euch Gesocks Sind nicht mehr feierlich. Macht euch bloß nicht ins Hemd! Ich bin euch trotzdem gewogen Im Wind, der uns niederschwemmt. Wohin die Rußflocken flogen. Das Haupthaar voller Schinn Und eine handvoll Abendstern Dafür hält man die Schnauze hin Im Weinberg des Herrn. Das wollt ihr immer noch Mit Zungen preisen Bis an das stinkende Loch In das sie euch dann schmeißen! Ich atme Frucht und Gras, Ich bin voller Gefühl. Lau fällt die Nacht und das, Was ich besingen will. Langsam rutsche ich weg Im Strom der Stille. Ihr seit der letzte Dreck, Mit dem ich die Strophen fülle.
Aus: Gedichte aus dem Nachlaß. In: Akzente 5/1958, S. 99 (Akzente Band II, 1957-1959, Reprint, Zweitausendeins)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Werner Riegel
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