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Veröffentlicht am 30. Juli 2014 von lyrikzeitung
Auch den Preis der „Hotlist“ [der unabhängigen Verlage] haben bisher noch immer Erzählbände oder Romane erhalten. Das Auswahl-Gremium macht die „Hotlist“ damit stärker zur kleinen Schwester des auf Massenerfolg schielenden Deutschen Buchpreises, als unbedingt nötig wäre. Derart eigensinnige Verlagsprojekte wie die Poesieveröffentlichungen der „Edition Korrespondenzen“ oder die Sachbuchreihen von „Orange Press“ finden sich in dieser mittleren Tonlage kaum angemessen repräsentiert.
Wobei natürlich grundsätzlich fraglich ist, wie die Welt der kleinen unabhängigen Verlage angemessen zu vertreten wäre. Vielfalt lässt sich kaum ohne Verluste über einen Kamm scheren, die Vermarktung als „Indie“-Projekt ist eben auch nur eine Vermarktung. Bei der „Hotlist“ wie bei jedem Buchpreis geht es um Öffentlichkeit, und jedes Gremium wäre schlecht beraten, dabei ganz und gar zu ignorieren, welche Chancen ein Titel bei den Lesern hat. Auf der Webseite der „Hotlist“ ist in diesem Jahr zu lernen, dass der realistischen Prosa auch bei diesem Wettbewerb am meisten zugetraut wird. / FLORIAN KESSLER, Süddeutsche Zeitung 22.7.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Florian Keßler, Hotlist der unabhängigen Verlage
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es wäre schon viel getan, diese albernen long- und shortlists zweimal im jahr abzuschaffen, an denen sich das feuilleton dann vorrangig abarbeitet, während alles andere hinten runter fällt … Und zu allem übel wird das nun auch noch von den indie-verlagen nachgeahmt, was ihren eigenen anspruch, mit dem sie mal angetreten sind, letztendlich ad absurdum führt.
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