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Veröffentlicht am 24. Oktober 2010 von lyrikzeitung
Hindert aber das Lesen nicht am Schreiben?
Der richtig gute Leser verhält sich passiv. Jene, die selbst schreiben, sind dagegen meistens Diebe.
Und wo stiehlt der Dichter am liebsten?
Eine Zeitlang etwa bei Rilke. Da hat man einen Rilke-Tick, den man ganz toll findet. Man schreibt also schlechte Gedichte. Ich habe einmal ein Autodafé gemacht und solche Sachen einfach weggeschmissen. Wenn man berühmt ist, tauchen sonst plötzlich wie bei Brecht Schulaufsätze auf. Ich finde das unhygienisch.
/ Hans Magnus Enzensberger im Interview mit Norbert Mayer, Die Presse 24.10.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Hans Magnus Enzensberger, Norbert Mayer, Rainer Maria Rilke
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