57. Nachgebessert: Klopstockpreis

Kultusminister: Klopstock-Preis für neue Literatur soll sich zu einer Marke des Landes entwickeln

Das Land Sachsen-Anhalt will seinen Literaturpreis neu profilieren und ab dem Jahr 2015 den „Klopstock-Preis für neue Literatur“ verleihen. Darüber hat Kultusminister Stephan Dorgerloh das Kabinett auf seiner heutigen Sitzung unterrichtet. „Mit dem Klopstock -Literaturpreis ehren wir aktuelle literarische Werke oder auch das Gesamtwerk eines Autors ebenso wie Nachwuchsautoren für herausragende Veröffentlichungen“, informierte Kultusminister Stephan Dorgerloh. Benannt ist der Preis nach dem 1724 in Quedlinburg geborenen bedeutenden Epiker, Lyriker und Dramatiker der Aufklärung und wichtigsten Vertreter der Empfindsamkeit. „Friedrich Gottlieb Klopstock ist in seinem Leben und seinem Schaffen immer wieder zu neuen Ufern aufgebrochen und hat der deutschen Sprache neue Impulse gegeben“, so Dorgerloh. Solche Aufbrüche soll auch der Literaturpreis Sachsen-Anhalts fördern.

Mit der Neuausrichtung der Vergabe des Literaturpreises folgt die Landesregierung einer Empfehlung des Kulturkonvents. Der Kulturkonvent hatte sich dafür ausgesprochen, „die Literaturpreise im Hinblick auf Intention, Dotierung, Vergabesystematik und -rhythmus, Ausrichtung, Zusammensetzung der Gremien und Richtlinien der Kunst- und Literaturpreise zu evaluieren und neu zu ordnen“.

Diese Empfehlung wurde – auch unter Berücksichtigung der Förderschwerpunkte des Landes (Pflege des kulturellen Erbes und der Nachwuchsförderung) – umgesetzt. Der Literaturrat des Landes (bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Verbandes der Deutschen Schriftsteller, des Förderkreises der Schriftsteller in Halle, des Fördervereins der Schriftsteller in Magdeburg, des Germanistischen Instituts der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, des Friedrich-Bödecker-Kreises und des Gleimhauses Halberstadt) wurde als das zuständige Beratungsgremium des Kultusministers hinzugezogen.

Der Literaturrat hatte dafür votiert, bei der Vergabe des Literaturpreises einen klaren Schnitt zu vollziehen und keinen der drei bisherigen Preise (der Friedrich-Nietzsche-Preis für wissenschaftliche Essayistik, der Wilhelm-Müller-Preis für Gegenwarts- und Reiseliteratur sowie der Georg-Kaiser-Förderpreis für Nachwuchsautoren wurden bislang alternierend vergeben) als Landesliteraturpreis weiterzuführen. Die Vergabe dreier wechselnder Preise mit einer jeweils unterschiedlichen Ausrichtung hatte in der Vergangenheit zu Nachfragen und Unklarheiten geführt. Deshalb votierten die Fachleute dafür, ab 2015 den Literaturpreis des Landes jährlich als „Klopstock-Preis für neue Literatur“ zu vergeben. Diese fachliche Expertise wurde seitens des Kultusministeriums aufgenommen. „Auf diese Weise lässt sich der Preis jetzt auch überregional besser bekannt machen und zu einer Marke des Landes entwickeln“, so der Minister.

Künftig wird der Hauptpreis (dotiert mit 12.000 Euro) für ein deutschsprachiges Werk (Roman, Lyrik, Drama, Reisebeschreibung, Essay) verliehen, das in den letzten vier Jahren vor der beabsichtigten Preisverleihung veröffentlicht wurde oder für das literarische Gesamtwerk eines Autors. Zusätzlich wird nun jährlich der Klopstock-Förderpreis (dotiert mit 3.000 Euro) an eine Nachwuchsautorin oder einen Nachwuchsautor vergeben, die oder der mit einer literarischen Debütveröffentlichung bundesweit Beachtung gefunden hat. Damit können Nachwuchsschriftsteller nun nicht wie bisher alle drei Jahre, sondern jährlich ausgezeichnet und gefördert werden. Für die bisherigen Preise soll versucht werden, mit den Städten Magdeburg, Dessau-Roßlau und Naumburg eine kommunale Fortführung und Verankerung zu finden.

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