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Veröffentlicht am 16. April 2013 von lyrikzeitung
Für den Dichter Alfred Kolleritsch hat das Fragment nichts Verstörendes. Kein Trümmerhaufen und keine verlorene Welt verdüstern den Horizont. Vielmehr wird für Kolleritsch erst so – im «Geheimnis der Zerklüftung», in der «zersprungenen Welt» – Ding an Ding erfahrbar, und die Erscheinungen «ringen nach Namen».
Wer die Sprache so wage, notiert Alfred Kolleritsch einmal, «dass sie sich im Gedicht verkriecht, / bringt ein Stück Welt zurück». Und er bringt nicht nur die Welt zurück, sondern rettet auch noch das Schweigen, jenes Unsagbare, das Kolleritsch immer wichtig ist. Nach einer langen Krankheit kehrt der Doyen der österreichischen Literatur nun in das «Gebirge des Möglichen» zurück, das für ihn die Welt ist. / Nico Bleutge, NZZ 16.4.
Alfred Kolleritsch: Es gibt den ungeheuren «Anderen». Gedichte. Literaturverlag Droschl, Graz 2013. 80 S., Fr. 27.90.
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: Alfred Kolleritsch, Nico Bleutge
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