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Veröffentlicht am 3. Januar 2013 von lyrikzeitung
Es wispert, flüstert, scherzt, erörtert und schwatzt in ihren Versen, als wollte sie Seite für Seite das Wort Leonid Lipawskis, eines ihrer Gewährsmänner aus der Petersburger Moderne, einlösen. Sie zitiert es gern: «Wie schön ist ein uneigennütziges Gespräch. Zwei Göttinnen stehen hinter den Redenden: die Göttin der Freiheit und die Göttin der Ernsthaftigkeit . . . sie hören interessiert zu.» Martynova redet so mit Rilke, Dickinson, Goethe, Novalis, Properz oder Dante, vor allem aber mit den zur Stalinzeit totgeschwiegenen, dann zumeist ermordeten Schriftstellern, welche versteckt und in Armut die russische Moderne des 20. Jahrhunderts fortführten, neben Lipawski: Daniil Charms, Nikolai Olejnikow, Nikolai Sabolozki, Alexander Wwedenski. / Beatrice von Matt, NZZ 3.1.
Olga Martynova: Von Tschwirik und Tschwirka. Gedichte. Aus dem Russischen von Elke Erb und Olga Martynova. Literaturverlag Droschl, Graz 2012. 96 S., Fr. 24.90.
Kategorie: Rußland, RussischSchlagworte: Beatrice von Matt, Daniil Charms, Leonid Lipawski, Nikolai Olejnikow, Nikolai Sabolozki, Olga Martynova
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