Schlagwort: Johann Wolfgang Goethe

Eine Frage der Perspektive

Ich kann das wahre Gesicht des Bergs nicht erkennen.
Das liegt einfach daran, dass ich mich auf ihm befinde.

trank frühe der milch schwarze die der

O löst mir das Rätsel,
Das qualvoll uralte Rätsel,
Worüber schon manche Häupter gegrübelt,
Häupter in Hieroglyphenmützen,
Häupter in Turban und schwarzem Barett,
Perückenhäupter und tausend andere
Arme schwitzende Menschenhäupter

Alle drei

Heute wieder ein Kurzes, Spitzes. Johann Wolfgang Goethe Venezianische Epigramme aus dem Nachlass, 13Juden und Heiden hinaus! so duldet der christliche Schwärmer. Christ und Heide verflucht! murmelt ein jüdischer Bart.Mit den Christen an Spieß und mit den Juden ins Feuer! Singet ein türkisches Kind… Continue Reading „Alle drei“

Liebliches Fest – und fast alle kamen

Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen! es grünten und blühten
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;
Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.

Chemielehrerexperiment

chemielehrersand für ein chemielehrerexperiment
vom kindheitsplatz hab ich sand – für ein experiment
– ich war seit zwanzig jahren nicht mehr dort, am ortsrand
ich hab sand – geklaut.

Weiberhass und Schlangenbiss

dem manne hab es leu gegeben
sei ihm aber nicht geschwind genug gestorben
worauf sie ihm ein zweites beigebracht – vom rattenzeug
nun sei der Mann frisch worden Mercurius Miracel

Die heilgen drei König

Die heilgen drei König‘ sind kommen allhier,
Es sind ihrer drei und sind nicht ihrer vier;
Und wenn zu dreien der vierte wär,
So wär ein heilger drei König mehr.

Gedicht & Kirchenfenster

Gedichte sind gemalte Fensterscheiben!
Sieht man vom Markt in die Kirche hinein
Da ist alles dunkel und düster;
Und so sieht’s auch der Herr Philister

Ein Gedicht kein Tritt ins Gesäß

»Das? Alle Wetter — gewiß!
Ei Hasen! Ich dachte nicht,
all mein Lebtage nicht,
daß ich so eine Weltnase führt‘ im Gesicht!«

Noch einmal Goethes Wolken

Da droht ein Leu, dort wogt ein Elefant,
Kameles Hals, zum Drachen umgewandt,
Ein Heer zieht an, doch triumphiert es nicht,
Da es die Macht am steilen Felsen bricht

Wolken unterscheiden

»Die Welt sie ist so groß und breit,
Der Himmel auch so hehr und weit,
Ich muß das alles mit Augen fassen,
Will sich aber nicht recht denken lassen.«

Aber der Herr Walther spricht

Und überhaupt: was solls?
Es heißt: die Faust!
#UweGreßmann #Faust

Gedichte aus dem Deutschen

Schwache Gedanken
Kommt daher das Wanken
Von Worten getragen?
#FelixPhilippIngold

Wie Morgenröthe

Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) Hatem Locken! haltet mich gefangen In dem Kreise des Gesichts! Euch geliebten braunen Schlangen Zu erwiedern hab‘ ich Nichts. Nur dies Herz es ist von Dauer, Schwillt in jugendlichstem Flor; Unter Schnee und Nebelschauer Rast ein Aetna dir hervor. Du… Continue Reading „Wie Morgenröthe“

An Belinden

Johann Wolfgang Goethe An Belinden. Warum ziehst du mich unwiderstehlich, Ach! in iene Pracht? War ich guter Junge nicht so seelig In der öden Nacht! Heimlich in mein Zimmerchen verschloßen, Lag im Mondenschein, Ganz von seinem Schauerlicht umfloßen – Und ich dämmert ein. Träumte… Continue Reading „An Belinden“