Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Im Japanischen kann man Gedichte nicht nur lesen und rezitieren, man kann sie auch anschauen und schönschreiben. Letzteres wird als Kunst so hoch geachtet wie das Dichten.Kurz nach der Katastrophe schrieb Yoko Ono während eines Vortrag über die Katastrophe das Zeichen für ‚Traum‘ auf… Continue Reading „104. Schönschreiben“
Auch Gedichte von Kenji Miyazawa wurden bei den Gedenkfeiern rezitiert, dem Lyriker und Kinderbuch-Autor aus Iwate, einer der drei am stärksten betroffenen Präfekturen. Das Werk Miyazawas, der 1933 im Alter von nur 37 Jahren an einer Lungenentzündung starb, verbindet Tragik und Leichtigkeit. Kenji Miyazawa… Continue Reading „92. Hundert Tanka“
Nachrichten aus Weltstädten bringt die Süddeutsche Zeitung regelmäßig. Am 16.3. NACHRICHTEN AUS TOKIO – und zwar 3 Lyriknachrichten. Ich mach mal Werbung für die geschätzte von mir abonnierte Zeitung und dokumentiere sie. Hier die erste: Bei den Gedenkfeiern zum zweiten Jahrestag der Tsunamikatastrophe wurde… Continue Reading „91. Wiederaufbau- Lied“
Er war Schriftsteller, Herausgeber, Regisseur von Dokumentarfilmen und Reportagen, Ethnhologe. Alain Gheerbrant starb am 21.2. im Alter von 92 Jahren. 2010 erschien der Gedichtband „L’Homme troué“ (vielleicht: Der löcherige Mann). / ActuaLitté Schon am 20.1. starb in Japan mit 101 Jahren die Dichterin Toyo… Continue Reading „85. Gestorben“
Zwei Sätze reichen, um den kulturellen Hintergrund des Haiku zu erläutern: «Winzig erscheinen uns der Japaner selbst, seine Frauen, Häuser, Geräte, Gedichte. Aber er hat das Menschenmögliche in der Prägnanz, Plastik und Schärfe des Kurzgedichtes geleistet.» (…) Auch Schiller bezieht im Vorübergehen zarte Prügel:… Continue Reading „59. Kurzgeschichte“
Im biblischen Alter von 101 Jahren ist die japanische Dichterin Toyo Shibata gestorben. Sie sei am Sonntag „friedlich und ohne Schmerzen“ in einem Altenheim nördlich von Tokioverschieden, sagte ihr ältester Sohn Kenichi Shibata der Nachrichtenagentur AFP. Seine Mutter, die erst mit 92 Jahren mit dem Schreiben begonnen hatte, habe… Continue Reading „72. Gestorben“
Frau Tawada, Sie schreiben auf Japanisch und Deutsch. Häufig wird Ihre Literatur als transnational bezeichnet. Führen Sie eine Parallel-Existenz? Yoko Tawada: Ich sehe mich nicht als Autorin, die eine Grenze überschreitet. Eher gibt es in meinem Kopf verschiedene Orte, an denen verschiedene Ideen wachsen.… Continue Reading „77. Meer der Mehrsprachigkeit“
Gibt es in Frankreichs Verlagswelt einen Nischen-Verlag, dann sind es die Editions Diane de Selliers. «Wir veröffentlichen jedes Jahr ein Werk», erklärt die Gründerin und Namensgeberin der NZZ. «Der Verlag hat vor zwanzig Jahren sein erstes Buch herausgegeben, die am 18. Oktober erschienenen ‹Vogelgespräche›… Continue Reading „34. Vogelgespräche“
Im zweiten, wesentlich umfangreicheren Teil des Bandes findet der Leser Untersuchungen zu Tawadas Werk und Schreiben, zu den Schwierigkeiten und Chancen, in interkulturellen Kontexten zu agieren – eben zu ihrer interkulturellen Poetik. Ergänzt um ein Gespräch der Herausgeberin mit der Autorin erhält man einen facettenreichen… Continue Reading „62. Tawadas Poetik“
Wasser ist ein liquides Element, das gefrieren kann. Seine Elementarverwandtschaft mit der Poesie macht diese zum «Sprechenden Wasser», im buchstäblichsten Sinn «unfasslich» und doch geronnen zu Ketten von Signifikanten, die zurückkehren «zu den Dingen, / die sie bedeuteten»: so der grosse japanische Dichter Tanikawa… Continue Reading „62. Sprechendes Wasser“
Die Solistin Yuka Oishi und der Gruppentänzer Orkan Dann bedienen sich für ihr Gemeinschaftswerk „Renku“ einer poetischen Form in der japanischen Lyrik, bei der ein Gedicht von zwei oder mehreren Autoren geschrieben wird. „Jemand schreibt einen Satz und eine anderer setzt das Geschriebene fort“,… Continue Reading „92. Getanztes Renku“
In einem Youtube-Clip vom vorigen Februar beginnt Hiromi Ito eine Lesung aus ihrem Erzählgedicht „I Am Anjuhimeko (Watashi wa Anjuhimeko de aru)“ im Museum of Modern Literature in Aomori, indem sie mit der Handfläche laut und wiederholt auf den Tisch schlägt. Ihre Stimme verrät… Continue Reading „89. Beinah eine Schamanin“
Ein Gedicht über die Verwüstung der japanischen Küste durch das Erdbeben und den Tsunami vom vorigen Jahr gehörte zu den Siegertexten des alljährlichen Lyrikwettbewerbs im Kaiserlichen Palast in Tokio, die am Donnerstag von einem Männerchor in gedehntem Singsang vorgetragen wurden. Im Gedicht des 71jährigen Katsuto Kobayashi, der… Continue Reading „50. Tankawettbewerb“
Dieter Ronte schrieb über die an Hokusais berühmten Holzschnittzyklus angelehnten digitalen Collagen, die als Fresken im Raum installiert sind: „Die Erfahrungen in der Analyse japanischer Gedichte transformieren in der visuellen Kunst von Také zum unendlichen Bild, das sich nicht sofort in das logische Sehen… Continue Reading „38. Nowhere Kyoto“
by Seichi Niikuni, 1971. André Vallias: graphics. DJ Dodô: percussion, laptop. Lica Cecato: voice, „translation“, theremin, pre-recordings. Show at CCBB, Rio de Janeiro, April, 2007 to ERRATICA web-magazine
Neueste Kommentare