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Veröffentlicht am 7. Mai 2019 von lyrikzeitung
Volker Braun
(* 7. Mai 1939 Dresden)
SHAKESPEARE INTERLINEAR
Ich bin es müde und will meine Ruhe.
Statt anzusehn, wie Leistung betteln geht
Und Dürftigkeit sich trimmt zu Festtagsschmu
Und Selbstvertraun nicht zu sich selber steht
Und Ehrenspangen schamlos mißplaciert
Und Jugendgradheit rasch verkommen muß
Und wahres Können in den Dreck geschmiert
Und Stärke absackt in den Machtgenuß
Und Kunst von hohen Stellen stumm gemacht
Und Dummheit (amtlich) kontrolliert den Geist
Und bloße Wahrheit als naiv verlacht
Und der Geführte folgt der Führung dreist:
All dessen müde, wünscht ich, daß ich wegwär.
Nur fänd ich, ging ich, keine Liebe mehr. –
Aus: Volker Braun: Texte in zeitlicher Folge Bd. 6. Halle: Mitteldeutscher Verlag, 1996, S. 69
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Volker Braun, William Shakespeare
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