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Veröffentlicht am 5. Januar 2018 von lyrikzeitung
Paula Ludwig
(* 5. Januar 1900 Feldkirch, Vorarlberg; † 27. Januar 1974 Darmstadt)
Klage
Ich ging durch die Menge
und stieß an unselige Dinge,
durch meine Finger rieselte Staub.
Ich kam in den Schatten des Waldes,
ein Vogel flatterte einsam,
und aus dem lautlosen Moos
blühte das rötliche Kraut.
Ich bleibe die fremde Gestalt
in meines Zimmers befremdlichem Raum,
ich bin eine Zwergin unter den Aufrechten.
Wer reicht ihn mir nieder,
des Himmels lieblichen Saum?
Aus: Paula Ludwig, Der himmlische Spiegel. Berlin: S. Fischer, 1927
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: L&Poe-Anthologie, Paula Ludwig
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