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Veröffentlicht am 2. Oktober 2017 von lyrikzeitung
Josep Vicenç Foix (1894-1987)
O könnte klug …
O könnte klug, mit leichter Zunge ich erlangen,
des Geistes Reich auf immer festzuhalten,
vermöcht’ ich, in gewandten Worten die Gewalten
der Leidenschaft, der neu gebornen, einzufangen,
o könnt ich, fremder Eigenart nicht anzuhangen,
in harter Nacht dies im Gedicht gestalten:
des Nichts, des Alles Liebe; könnte fern ich halten
das Seltene und Dunkle, dahin zu gelangen,
mit klaren Zeichen rauh, doch streng den Reim zu zwingen
in herber Art — o Llull! O March! — wie ihrs getan,
des Volkes Zunge sicher sprechend, könnt es mir gelingen!
Den Künftigen zu Nutz. O könnt mein Vers fortan
würdig und ausgewogen Nachruhm sich erringen
auch ohne Spiegel, Harfe und Azur und Schwan!
Deutsch von Uwe Grüning. Aus: Ein Spiel von Spiegeln. Katalanische Lyrik des 20. Jahrhunderts. Mit 7 Farbzeichnungen und 3 Collagen von Antoni Tàpies. Katalanisch und deutsch. Hrsg. Tilbert Stegmann. Leipzig: Philipp Reclam, 1987, S. 65
Kategorie: Katalanisch, KatalonienSchlagworte: Josep Vicenç Foix, Uwe Grüning
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