Aus: „Heiner Müller über Rechtsfragen“, Ten to Eleven, 22. Oktober 1990
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Veröffentlicht am 31. Dezember 2015 von lyrikzeitung
Aus: „Heiner Müller über Rechtsfragen“, Ten to Eleven, 22. Oktober 1990
Kluge: Man nimmt also den Stock, die Krücke, also die Metapher, ja…
Müller: …und dann gibt es eben das Hebelgesetz und die Metapher trägt dich weiter, als du denken konntest, vorher. Hinterher kannst du dann vielleicht das nachdenken, was die Metapher dir…
Kluge: Wer hat das gesagt?
Müller: Lichtenberg: „Die Metapher ist klüger als der Autor.“
Kluge: Der aus dem 18. Jahrhundert.
Müller: Ja. Und dann gibt es so einen schönen Text von der Gertrude Stein über die elisabethanische Literatur mit dem ganz naiven Satz: „Es bewegt sich alles so sehr.“ Und sie schreibt eigentlich über die Schnelligkeit des Bedeutungswandels in dieser Periode der Kolonisierung. Weil es gab dauernd neue Worte und Worte, die neue Inhalte, neue Dimensionen kriegten durch diese globale Kolonisierung. Und das zeigt die…
Kluge: Im Zeitalter Shakepeares…
Müller: Jaja. Und das hat die Sprache der Elisabethaner so irisierend gemacht, so beweglich. Der Bedeutungswandel…
Kluge: Also die Metapher verlangsamt, sagst du?
Müller: Nein, sie beschleunigt, sie beschleunigt, glaube ich,
Kluge: …sie beschleunigt…
Müller: …Und es bewegt sich alles so sehr, sagt sie; also bei Shakespeare und bei den Elisabethanern. Und dann beschreibt sie auch, wie das dann am Schluss, diese Bewegung langsam aufhört mit der Konsolidierung, also des britischen Imperiums…
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Englisch, Großbritannien, USASchlagworte: Alexander Kluge, Georg Christoph Lichtenberg, Gertrude Stein, Heiner Müller, Metapher
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Ergänzend zum Stückeschreiber weist KUNO auf das „Warten auf der Gegenschräge“ von Heiner Müller hin: http://www.editiondaslabor.de/blog/?p=29680
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