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Ganz auf sich allein gestellt, stiess er auf die «Anthologie der Abseitigen» von Carola Giedion-Welcker. Hier entdeckte er Neuland, moderne Lyrik, «die in nichts den Gedichten glich, die ich kannte, Expressionismus, Dadaismus, alles neu». Es war eine Welt, von der seine Lehrer nichts wussten. Er erkor Hugo Ball und Emmy Hennings, sodann Hans Arp und Sophie Täuber zu seinen Lehrern. Sie machten ihn zum Schriftsteller. Bis er fünfundzwanzig Jahre alt war, schrieb er Gedichte, die dieser Moderne verpflichtet waren. Als «konkreter Lyriker» publizierte er in der von Eugen Gomringer mitverantworteten Zeitschrift «spirale» und in Max Benses «augenblicken».
Bichsel bekennt sich bis heute zu diesen Anfängen. Im Geheimen sei er Lyriker geblieben, sagt er und verweist damit auf den Ort, in dem auch seine anspruchsvoll karge Prosa gründet. Viele Leser achten nur auf den Inhalt, er selber ist überzeugt, dass die Sprache die Realität nicht abbildet, sondern sich ihr nur beschreibend etwas nähern kann. / Beatrice von Matt, NZZ
Bichsels Landsmann, der Literaturwissenschaftler Peter von Matt, prophezeit bereits, dass aus genau diesen Texten „tausend namenlose Stimmen der heutigen Schweiz“ ertönen werden, wenn man sie „in hundert Jahren“ lesen wird. Heute wird Peter Bichsel erst einmal achtzig. / Jürg Altwegg, FAZ
In der Serie «Aufgetaucht» präsentiert der «Bund» Fundstücke aus dem Schweizerischen Literaturarchiv. Aktuell vom Autor und Lyriker Peter Bichsel. / Der Bund
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