8. Un jardín en Berlín

José Emilio Pacheco, gestorben am 26. Januar in Mexiko-Stadt (s. Januar-Meldung #93)

Ein Garten in Berlin

Nach Vergessen riecht der Nebel, indes sein Duft
die Luft des lichtlosen Augenblicks schärft,
eindringlich wie ein Tattoo.

In der entblätterten Baumallee
das Ypsilon von Mythos und Trendy.

Der Lebensbaum, der die Arme öffnet
zur Zeit, zum Wind, zu dem, was ich nie sehen werde,

da wir schon fortgehen.

(Übersetzung: Juana und Tobias Burghardt)

Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus: José Emilio Pacheco: Früher oder später / Tarde o temprano. Gedichte/Poemas 1964–2000. Zweisprachige Werkauswahl: Spanisch – Deutsch. Übertragen von Juana und Tobias Burghardt. Stuttgart : Edition Delta 2011.

Un jardín en Berlín

Huele a olvido la niebla mientras su aroma
afila el aire del momento sin luz
que penetra como un tatuaje.

En la desnuda arboleda
la Y griega de ayer y hoy.

El árbol de la vida que abre los brazos
al tiempo, al viento, a lo que nunca veré

porque ya nos vamos.

 

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