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«The good poem is something we may in time come to recognize New Zealand by.» Mit der programmatischen Forderung, dass gute Lyrik zu einem bestimmenden Merkmal seines Landes werden solle, beschwor der Dichter Allen Curnow in der Einleitung seiner Anthologie «A Book of New Zealand Verse» im Jahr 1945 die Einheit von Lyrik und Nation. Mittlerweile gilt Curnows Buch als wegweisende Publikation, die die Bildung eines neuseeländischen Dichtungskanons massgeblich beeinflusste.
Zumindest aus eurozentrischer Perspektive hat sich des Poeten Hoffnung auf eine synonymische Verschmelzung der Begriffe «Neuseeland» und «Lyrik» allerdings bisher nicht erfüllt. (…)
In Internet-Portalen wie nzepc (New Zealand Electronic Poetry Centre) und Best New Zealand Poems werden aktuelle Gedichte präsentiert. Journale wie «Poetry New Zealand» und «Landfall» publizieren Gegenwartslyrik, Autorinnen und Autoren werden porträtiert und literaturkritische Diskussionen geführt. Die Institution der New Zealand Poetry Society, der alljährlich stattfindende National Poetry Day sowie die Position des New Zealand Poet Laureate, des Nationaldichters, zeugen vom Stellenwert, den man Dichtung in Aotearoa, dem «Land der langen, weissen Wolke», wie Neuseeland auf Maori heisst, zuschreibt.
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