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Veröffentlicht am 23. November 2010 von lyrikzeitung
Schon die Titel der Gedichtbücher lassen erkennen, dass, wie die Unruh im mechanischen Uhrwerk, Unruhe die Triebfeder seiner Lyrik war: „Bild und Zeichen“, „Die Zuverlässigkeit der Unruhe“, „Schwierige Überfahrt“, „Wunschtraum Albtraum“, „Immer einfacher immer schwieriger“, „Die Schlüssel sind vertauscht“, „Zugelassen im Leben“. Er war ein Augenmensch, nicht nur das lebendige Draußen, auch die kristallisierte Kunst wurde zum Anlass, er verfasste Prosaminiaturen über Werke Paul Klees, entdeckte den Straßburger Sebastian Stosskopf, schrieb ein Gedicht auf Morandi, das Franz Armin Morats Freiburger Werkausgabe von 1979 einleitet: „Die Stille nimmt/ den Umriß einer Schale an …“ Leise Kühnheit war seine Sache – „Eine leuchtende Wolke, die Wurzeln schlägt“ – und Dankbarkeit ein Grundzug. Verschwiegenheit war seine stärkste Kraft. / Uwe Pörksen, Badische Zeitung 23.11.
„Poesie ist einer der brauchbarsten Namen für unsere Unruhe, für die Suche nach unserem Leben“, schrieb er und auch, dass das Gedicht einem „wie ein Kundschafter“ auf dem eigenen Weg vorausgeht. Eines seiner späten geht so: „Heute nacht – sagte er – rief mich im Traum zum erstenmal seit ihrem Tod mit leiser Stimme meine Frau an und fragte, ob ich sie nicht abholen könne – aber wo?“ / Die Welt
Mehr: Süddeutsche Zeitung / FR /
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Uwe Pörksen, Walter Helmut Fritz
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