Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Ich weiß, wie man Aufmerksamkeit schenkt, wie man
ins Gras fällt, wie man sich ins Gras kniet,
wie man müßig und gesegnet ist, wie man durch die Felder streunt,
denn das ist es, was ich den ganzen Tag machte.
Sag, was hätte ich sonst machen sollen?
Stirbt nicht alles am Ende und viel zu schnell?
Sag mir, was hast du vor
mit deinem wilden, kostbaren Leben?
Bitte versuchen Sie,
mich nicht in Begrifflichkeiten zu fassen.
Lassen Sie das Kontinuum frei.
Die Ranunkeln sind Handelsklasse A.
Kann der Wasserhahn nicht stehen bleiben?
Pathos tropft!
Ich schwöre.
Mein Parfum heißt L’INTERDIT.
Es ist so wunderbar, ein „R“ über die
Zunge rollen zu lassen.
Mache ich aber nicht.
Contenance!
erde vermischt sich mit schnee
kindheit mit licht
du wirst sterben
und die orangen blühen
das gedicht ist eher verbisch als nomenisch. es ist weniger der ausdruck seiner reise als die reise selbst. als das eigene intermezzo in ununterbrochener bewegung.
Wie lange ist es her, seit die Indianer hier starben
Und ihnen der kriechende Sand Knochen vom Knochen raspelte?
Gedichte so direkt … wie das, was die Vögel sagten,
hart wie eine Diele, fest wie eine Bank,
geheimnisvoll wie die Stille, wenn der Schneider
mit der Nadel in der Luft innehält.
#DeniseLevertov #JürgenBrôcan #otd
Striemen aus Platin und
Magnesium, die sich überziehen,
Minute um Minute, mit heimlichem
Rosa und Violett, mit opalner
Tönung der Wolfsmilch, ein Geweb,
über das man nur im Flüsterlaut spricht
#AmyClampitt #JürgenBrôcan #otd
Muriel Rukeyser (* 15. Dezember 1913 in New York; † 12. Februar 1980 ebenda) Gedicht Ich lebte im ersten Jahrhundert der Weltkriege. Morgens war ich meistens mehr oder weniger verstört. Die Zeitungen kamen mit ihren unbekümmerten Geschichten, Die Nachrichten ergossen sich aus allerhand Geräten, Unterbrochen vom Bemühn, Waren an Unsichtbare zu… Continue Reading „Jahrhundert der Weltkriege“
Louise Glück (* 22. April 1943 in New York City) Blühende Pflaume Im Frühling verkündet die Walddrossel aus den schwarzen Ästen des blühenden Pflaumenbaums ihre alljährliche Botschaft vom Überleben. Woher kommt ein solches Glück, das die Nachbarstochter in diesen Gesang hineinliest, und einstimmt? Nachmittags… Continue Reading „Blühende Pflaume“
Amy Lowell (* 9. Februar 1874 in Brookline, Massachusetts; † 12. Mai 1925 ebenda) Shore Grass The moon is cold over the sand-dunes, And the clumps of sea-grasses flow and glitter; The thin chime of my watch tells the quarter after midnight; And still… Continue Reading „Strandgras“
Denise Levertov (* 24. Oktober 1923 in Ilford, Essex, England; † 20. Dezember 1997 in Seattle, USA) Aus: SEHEN heißt ändern. Dreißig amerikanische Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Eine zweisprachige Anthologie. Hrsg., übertragen und mit einem Nachwort versehen von Jürgen Brôcan. München: Lyrik Kabinett, 2006,… Continue Reading „O schmecket und sehet“
Elaine Equi (* 1953 in Oak Park, Illinois) Reue nach dem Shoppen Warum hab ich das gekauft? Was dachte ich mir dabei? Das alles ist falsch. Kitsch, aber von der unguten Sorte. Sieht nach Vorstadt aus. Sagt jedem: Hausfrau. Allzu mütterlich-nährend. Ich habe nicht… Continue Reading „Reue nach dem Shoppen“
Ich wollte eins von den nur vier Gedichten von Louise Glück (die heute Geburtstag hat) aussuchen, die Jürgen Brôcan in seine großartige Anthologie „Sehen heißt ändern. Dreißig amerikanische Dichterinnen des 20. Jahrhunderts“ aufgenommen hat. Die Wahl fiel schwer, keines ließ kalt und jedes forderte… Continue Reading „Lustgarten Kampffeld Leseabenteuer“
Louise Bogan (* 11. August 1897 in Livermore Falls, Maine; † 4. Februar 1970 in New York City), US-amerikanische Dichterin und Literaturkritikerin Morgen 1. Die grünblauen Eier der Rotdrossel Haben die Komplementärfarbe Zur rosenroten Brust der Rotdrossel — Ist es eine Vision des Auges,… Continue Reading „Morgen“
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