Kategorie: Japan

Tawadas Überseezungen

Während Walter Benjamin in diesem Über-Setzen die Fremdheit aller Sprachen gegenüber etwas Unausdrückbarem erfährt und die leise Hoffnung hegt, dass diese Kluft bei der Ankunft des Messias aufgehoben wird, begegnet Tawada diesen Irritationen mit kindlicher Neugier und ohne melancholische Sehnsucht nach einer letzten Offenbarung.… Continue Reading „Tawadas Überseezungen“

Kimigayo

„Möge Ihre Regentschaft tausend Generationen, ja achttausend Generationen dauern – Bis der Stein zum Felsen wächst – Bis auf Felsen Moos wächst.“ So etwa lautet der Text der japanischen Nationalhymne „kimigayo“ (etwa: Die Regentschaft Unseres Kaisers) ins Deutsche übertragen. Die Lyrik basiert auf einem… Continue Reading „Kimigayo“

Kaiserlyrik in Japan

Beobachter haben mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen, dass der Premier nun schon zu diffuser Kaiserlyrik Zuflucht nimmt. „Ich hoffe, das Volk wird so heldenhaft sein wie jene Kiefern, die trotz Schnee auf den Zweigen immergrün bleiben.“ Die Durchhalteparole stammt aus einem Kapitulations-Poem von Kaiser… Continue Reading „Kaiserlyrik in Japan“

Bashô

In der Netzeitung v. 26.1.02 schreibt Oliver Fueglister über drei Haikus von Bashô, darunter diesen: Der Frühling scheidet: Die Vögel weinen – selbst den Fischen Kommen die Tränen.

Opium für Ovid

Die Ästhetik von Ovids „Metamorphosen“ sei der asiatischen Weltsicht näher als der abendländischen Tradition, meint Yoko Tawada. Im Japanischen gibt es bekanntlich kein selbständiges Pronomen für „ich“, auch der Begriff „Identität“ taucht allenfalls im psychiatrischen Fachjargon auf. Die buddhistische Vorstellung der Wiedergeburt kennt kein… Continue Reading „Opium für Ovid“

Opium für Ovid und das „Es“ im Regnen

Yoko Tawada, Japanerin in Hamburg, Dichterin zwischen dunklen Mythen und heller Präzision, liest in Wien. Der „Presse“ erklärte sie, warum das Wörtchen traurig nichts erklärt. — Was könnte dahinter stecken, wenn einer auf seinen Bleistift schimpft? Was hat es mit dem „Es“ auf sich,… Continue Reading „Opium für Ovid und das „Es“ im Regnen“

Siebzehnsilber und Asphaltpflanzen

Haiku, Senryu, Renshi : Bei Uli Becker kommt es zum interkulturellen Clash von östlichen Gedichtformen mit dem Westen. Mit Durs Grünbein, Makato Ooka, JunkoTakahashi und Shuntaro Tanikawa dichtete er am Fuße des Fudschijama. /  DIETRICH ZUR NEDDEN, taz 30.1.01 Siebzehn Silben bloss hintereinander stoppeln: ist das ein Haiku? Nein, eigentlich nicht. Denn ein Haiku, diese… Continue Reading „Siebzehnsilber und Asphaltpflanzen“