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Veröffentlicht am 29. März 2024 von lyrikzeitung
Thomas Kunst
(Geboren 1965 in Stralsund, lebt in Leipzig)
WENN ICH MAL TOT BIN, LASST MICH BITTE RAUS,
Aus den Gesprächen über Poesie,
So gut wie Ulrich Zieger war ich nie,
Mein Überleben reichte für Applaus.
Das muss doch alles mal ein Ende haben.
Bin ich berauscht vom Glück, sterben Gedichte.
Der Alkohol auf Feldern ist Geschichte.
Die Lichtpunkte sind Rehe oder Raben.
Das Sterben auf den Höfen, Blutergüsse
Vom Zerren an den Bäumen, Brettern, Blumen
Distanz zu wahren, ja, das ist es wohl –
Die Explosionen in der Nacht sind Schüsse.
Die Drinks im Weltall haben mehr Volumen.
Die Sterne sind in ihren Wangen hohl.
Aus: Thomas Kunst, Wü. Gedichte. Berlin: Suhrkamp, 2024, S. 167
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Thomas Kunst, Ulrich Zieger
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