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Veröffentlicht am 2. Januar 2024 von lyrikzeitung
(Zwölf Nächte)
Die mittelalterlichen Fatrasien werfen reimend Dinge zusammen, die nicht zusammengehören. Über 600 Jahre später tat Dada fröhlich desgleichen. Das Dadaistische Manifest proklamiert das „simultanistische Gedicht“: es „lehrt den Sinn des Durcheinanderjagens aller Dinge“. Hier der Kölner Dadaist, der „Zentrodada“ Johannes Theodor Baargeld, der eigentlich Alfred Gruenwald hieß.
BIMBAMRSESONNANZ 1.
Stutzflügelalwa schlägt die flügelfeder
schlägt alwa stutzuhr bimbamresonnanz
Breschkowska-revolution der großmütter schlägt die augenleder
und ihren kalzionierten Jordanwasserschwanz
alwa pissoirgeläute brütet stutzige Landeseier
Ländnerin herien und hierin alwe
doch verbimmeltes pedal toniert schon alwenweiher
flügeluhr schlägt bim auf ländnermalve
breschkowskaja schlägt die Lederdrüse
bis die muttermöndchen bimmeln schöpfersalbe
und des Ewigen scheerenfernrohr überkrebst als alwe
Bimmelnd toten alwa landgemüse
(1920)
Aus: Johannes Theodor Baargeld: Texte vom Zentrodada. Hrsg. Walter Vitt. Universität / Gesamthochschule Siegen 1987, S. 15 (Vergessene Autoren der Moderne XXX)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Johannes Theodor Baargeld
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