Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 13. September 2023 von lyrikzeitung
Miroslav Holub
(* 13. September 1923 in Pilsen; † 14. Juli 1998 in Prag)
war ein tschechischer Dichter und Arzt. Holub machte die Matura. Während der deutschen Annexion war er von 1942 bis 1945 als Bahnarbeiter zwangsverpflichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte er bis 1953 Naturwissenschaften, Medizin und Immunbiologie. Er arbeitete an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften und beschäftigte sich dort mit Erfolg in der Immunologie. Dann war er in Prag als freischaffender Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer tätig. (Wikipedia)
DIE KATZE Draußen war Nacht wie ein Buch mit sieben Siegeln. Und durch das Sieb der Stadt glitt die Dunkelheit bis zu den Sternen. Ich sagte zu ihr, geh nicht dorthin, auf dich lauert eine Falle, der böse Blick und das ewige Wimmern der Gerber. Ich sagte zu ihr geh nicht dorthin, was soll das, wozu? Aber da öffnete sich das Fenster, und sie ging, eine schwarze Katze in die schwarze Nacht, sie löste sich auf, die schwarze Katze in der schwarzen Nacht, so löste sie sich auf – und niemand hat sie je wieder gesehen. Auch sie selbst sich nicht. Nur hören kann man sie manchmal, wenn es still ist und Nordwind und wir tief in uns hineinhören.
Aus dem Tschechiaschen von U. Achtermann, aus: GESANG DER LIEBE ZUM LEBEN. Tschechische Lyrik der Gegenwart. Herausgegeben von Manfred Jähnichen. Künstlerische Ausstattung von Václav Blaha. Prag: ARTIA, 1983, S. 174
Kategorie: Tschechien, TschechischSchlagworte: Miroslav Holub, U. Achtermann
Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..
Kuno Kloetzer bei Was Gedichte dürfen | |
Anne Bennet bei Ein Schatten | |
ranranshi bei Mond | |
Stan Lafleur bei Mond | |
Anne Bennet bei Jehuda Amichai (1924 – 20… | |
Anne Bennet bei Doch Araber sah ich nicht… | |
Anne Bennet bei Doch Araber sah ich nicht… | |
Go Güzel to the Neth… bei ich. soll. ruhiger. werde… | |
ranranshi bei Heftige Sehnsucht |
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Kočka
Venku byla noc
jako kniha bez písmen.
A řešetem města
věčná tma prokapávala ke hvězdám.
Říkal jsem jí,
nechoď tam,
čeká tě jen past
a uhranutí
a marné úpění kožíšků.
Říkal jsem jí,
nechoď tam,
nač chceš
to nic?
Ale otevřelo se okno
a ona šla,
černá kočka do černé noci,
rozpustila se,
černá kočka v černé noci,
tak se rozpustila –
a nikdo ji už nikdy neviděl.
Ani ona sama sebe ne.
Jen slyšet je ji
někdy,
když je ticho
a severní vítr
a nasloucháme
hluboko v sobě.
Q.: https://literatura.wywrota.pl/wiersz-klasyka/22753-miroslav-holub-kocka.html
LikeGefällt 1 Person