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Veröffentlicht am 12. Dezember 2016 von lyrikzeitung
Laut Saúl Yurkiévich ist Lezama Lima zusammen mit César Vallejo, Vicente Huidobro, Pablo Neruda, Jorge Luis Borges und Octavio Paz einer der Gründungsväter der lateinamerikanischen Poesie des 20. Jahrhunderts. Und das zugleich als „Gleicher“ und „deutlich Anderer“, weil sich sein schöpferischer Impuls ebensosehr mit dem der anderen trifft wie er sich unterscheidet. Lezama ist ein „Barocker“, wie auch, jeweils auf ihre Weise, Vallejo und Borges, wobei diese beiden sich auf Quevedo stützen, Lezama auf Góngora, aber einen von Mallarmé gelesenen Góngora. Was ihn mit Huidobro verbindet, wie sein offenbarer Automatismus, bringt ihn auch den surrealistischen Koloraturen von Neruda und Paz nahe. Sein „Tod des Narziss“ (1937) ist anfangs sehr gongorinisch, aber im weiteren Verlauf mischen sich wie es scheint barocke Strophenpalimpseste mit Versen, in denen sich trotz ihrer Länge die Echos des Reims halten. / Jaime Siles, ABC
Kategorie: Kuba, SpanischSchlagworte: Francisco de Quevedo, Jaime Siles, Jorge Luis Borges, José Lezama Lima, Luis de Góngora, Octavio Paz, Pablo Neruda, Saúl Yurkiévich, Vicente Huidobro
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