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Veröffentlicht am 17. Dezember 2009 von lyrikzeitung
In der FR vom 17.12. ein offener Brief von Harry Oberländer an Richard Wagner zur Verteidigung von Werner Söllner. Schluß:
Als jemand, der das Glück hatte, sich nicht in einem totalitären System bewähren zu müssen, bin ich nicht bereit, mich auf einen Richterstuhl zu setzen. Was für ein System das war, davon hatte ich Anfang der achtziger Jahre keinen blassen Schimmer. Das hatte sich schlagartig geändert, als ich den eben ausgereisten Rolf Bossert kennen lernte. Wir hatten ein langes persönliches Gespräch. Als er über eine Hausdurchsuchung sprach, machte ich die Bemerkung: „Bei Hausdurchsuchungen hier ist die Polizei auch nicht zimperlich.“
Als Rolf Bossert daraufhin in Tränen ausbrach, hatte ich dauerhaft etwas gelernt. Sie schrieben: „Kaum war Werner Söllner als IM öffentlich geworden, traten die Verteidiger auf den Plan, die Freunde.“ Dabei wollte ich ungern fehlen, obwohl ich am liebsten nur das folgende Gedicht dazu geschrieben hätte:
Der fremde Text
Der fremde Text, der fugenlose,
hat mich in seiner Perfektion
begeistert und ich hörte schon
wie er verstummte. Eine Rose
ist eine Rose und das Wort das Wort.
Dann kam am Ende eine leere Zeile.
Die Wahrheit wartet, ohne jede Eile
wählt sie den Tag aus und den Ort.
Ich grüße Sie hochachtungsvoll
Harry Oberländer
Kategorie: Deutsch, Deutschland, RumänienSchlagworte: Harry Oberländer, Richard Wagner (1952), Rolf Bossert, Securitate, Werner Söllner
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