15. Gedankenschnelligkeit und Reflexionseleganz

Diese enorme Gedankenschnelligkeit und Reflexionseleganz findet man selten in unserer zeitgenössischen Lyrik. Monika Rinck, die vielseitig begabte Dichterin und Essayistin, führt seit 1997 ein Wörter- und Traum-Tagebuch mit mittlerweile 3353 Eintragungen, das alltägliche Vokabel-Funde, theoriebruchstücke und Sprachassoziationen auswertet – ein riesiger Fundus, aus dem die Autorin auch Anregungen für ihre Gedichte gewinnt.

In diesem „Begriffsstudio“ erforscht die Dichterin die entlegendsten Gebiete: den „sockenschusslorbeer“ ebenso wie den „entgeisterungszapfen“, den „liebenswürdigkeitsrammler“ und die „rettungsschneekatze“. Die dazugehörigen Kommentare vollziehen die blitzschnelle Koppelung verschiedenster Denkwelten und Fachbegriffe – ein Verfahren, das auch in ihren Gedichten Anwendung findet. / Michael Braun, SR2

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