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Veröffentlicht am 7. September 2023 von lyrikzeitung
Catharina Regina von Greiffenberg
(* 7. September 1633, heute vor 390 Jahren, auf Schloss Seisenegg in Viehdorf bei Amstetten in Niederösterreich; † 10. April 1694 in Nürnberg)
Uber die Nachtigal 1. Hört der holden Nachtigall süssen Schall / durch den Busch erschallen: sie will / durch ein Kling-Gedicht / ihre Pflicht ihrem Schöpffer zahlen. 2. In dem weiß-geschmälzten Zelt aller Welt / seinen Ruhm sie singet: dahin zielt ihr Müh' und Fleiß / daß sein Preiß hell von ihr erklinget. 3. Dir / dir / dir / O höchster Hort / ohne Wort pfleg' ich Dank zu geben: ohne End ist mein Begehr / deine Ehr' äusserst zu erheben. 4. Jede Feder fordert Lob / ist ein Prob deiner milden Güte. Gib / so offt ich sie aufschwing / daß erkling Dank aus dem Gemüte. 5. Jedes Würmlein / das ich iss / ist gewiß deiner Schickung Gabe. Nimm / Erhalter / vor die Speiß / diesen Preiß / und mich ferner labe! 6. Dir sey Lob vor diesen Ast / wo ich rast: doch nit / dich zu loben. Nein! dein Ruhm wird für und für / dort und hier / hoch von mir erhoben. 7. Du hast / schöne Singerin / meinen Sinn auch in was ermundert. Nur von Gottes Gnad sing ich / weil ich mich ganz in sie verwundert.
Quelle:
Catharina Regina von Greiffenberg: Geistliche Sonnette, Nürnberg 1662, S. 358-360.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20004880897
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: Catharina Regina von Greiffenberg
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