Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 6. August 2015 von lyrikzeitung
Sie drucken uns nicht, sie schreiben uns an die Wand, die Frauen, sagte Günter Graß bei der diesjährigen Tagung der „Gruppe 47“ nach den Lesungen von Barbara Frischmuth, Helga Novak und Renate Rasp. Alle drei hatten mit bösen und brillant geschriebenen Texten Eindruck gemacht. Renate Rasp, so wurde gewünscht, sollte ihre sechs Gedichte ein zweites Mal lesen; die Zuhörer, die Männer vor allem, wollten sich versichern, ob sie richtig gehört hatten, was diese Autorin eben so kühl und bestimmt gelesen und anscheinend sogar bekannt hatte:
„Vielleicht, / es wäre denkbar, / braucht es kein lebendiges Fleisch, / einer aus Plastik, / ein Puppenmann, mit dunkler Perücke, / schmal oder breit, / oder ganz anders, / mit dickem Mund, / aufgeweicht, / rot / geschwollen vor Lust.
/ Hans Bender, Der Spiegel 20.11. 1967
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Barbara Frischmuth, Günter Grass, Hans Bender, Helga M. Novak, Renate Rasp
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare