22. Über- & unterfördert

Dana Buchzik in der Welt:

Der Berliner Senat spricht von zwölfhundert Autoren, die in der Hauptstadt leben. Wie und nach welchen Kriterien sie erfasst werden, ist nicht klar. Berlin gibt deutschlandweit am meisten für Künstlerförderung aus: jährlich etwa 20 Millionen Euro. Nora Bossong, Roman Ehrlich, Helene Hegemann, Kevin Kuhn, Inger-Maria Mahlke und Tilmann Rammstedt haben in den teils über fünfzehn Jahren, die sie hier leben, keine Förderung von der Stadt Berlin erhalten. „Am Ende“, fasst Mahlke zusammen, „gibt es eben für alle Schriftsteller in dieser Stadt nur zwölf Stipendien.“

Ein paar Zeilen weiter das Gegenteil:

Junge Schriftsteller werden, wie Nora Bossong sagt, oft überfördert: „Es sollte nur so viel Anschub geben, wie danach auch weiter geleistet werden kann. Sonst wird man in eine Sicherheit hinein getragen, die plötzlich abbricht, die nur Illusion gewesen ist.“/

12 Comments on “22. Über- & unterfördert

  1. Liebe Hanserwerber, ein Tipp, die Kommentare bei amazon ein bisschen verhaltener in der Überschrift (keine Posaunen), auch mal zwei Leute schreiben lassen (der Profi merkts am Rhythmus) und ganz wichtig: auch mal was kleines Negatives einbauen. Und einmal drei Sterne vergeben, damit die Grafik entzerrt wird.

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  5. Das was ich subjektiv höre, habe ich dann auch amtlich gelesen: Was Hartz IV betrifft für Künstler ist Berlin besonders eklig: Was sie an der einen Stelle sparen, geben sie halt anderswo wieder aus. Glaube nicht, dass das gut gedacht ist. Naja, man muss halt alle Zahlen sehen, so über nur eine Zahl nachgedacht, kann man halt nicht richtig nachdenken …

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  6. Ich verstehe nicht, was produktiv daran sein soll, zu wenig Geld zu haben. Ich kenne auch niemanden, auf dessen Arbeit sich das irgendwie positiv auswirkt. Das bleibt ganz sicher immer eine Fantasie derer, bei denen es gerade halbwegs reicht. Und halbwegs reicht auch nur halbwegs und es ist entwürdigend, um welcher Reste wegen man sich immer wieder ankläfft. Der Sekretärin, die die Einsendungen irgendwelcher Förderanträge abheftet, macht ihr Gehalt niemand streitig, aber die verrichtet natürlich auch eine durch und durch ehrliche und notwendige, richtige Arbeit.

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    • Man könnte ja auch, statt dieses autoritären Fördergelabers mal von Bezahlung sprechen.

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  7. Geht alles nicht, Jan Kuhlbrodt: Literatur lebt sicher besser von unterschiedlichen Startbedingungen als von einer Pseudo-Verteilungsgerechtigkeit, die es auch im Leben nicht gibt. Ein b i s s c h e n mehr Markt sollte Kunst in einem bizarr überfördernden Land schon noch vertragen können.

    (Und zwölfhundert Autoren in einer Stadt? Oder s i n d das die kontingentierten Taxifahrer? Wieso erzählen die einem immer noch so viele ausländerfeindliche Witze?)

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  8. dann sollte man, liebe nora, auch vermögende eltern abschaffen, allgemeingültige kriterien für qualität jenseits des marktes aufstellen, oder vielleicht ähnlich der taxiflotte eine obergrenze für zugelassene autoren festlegen, abgesehen davon, ist mir die innere logik des anschubsatzes nicht eirklich verständlich.

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