Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 27. November 2019 von lyrikzeitung
Barbara Köhler
Rondeau Allemagne
Ich harre aus im Land und geh, ihm fremd,
Mit einer Liebe, die mich über Grenzen treibt,
Zwischen den Himmeln. Sehe jeder, wo er bleibt;
Ich harre aus im Land und geh ihm fremd.
Mit einer Liebe, die mich über Grenzen treibt,
Will ich die Übereinkünfte verletzen
Und lachen, reiß ich mir das Herz in Fetzen
Mit jener Liebe, die mich über Grenzen treibt.
Zwischen den Himmeln sehe jeder, wo er bleibt:
Ein blutig Lappen wird gehißt, das Luftschiff fällt.
Kein Land in Sicht; vielleicht ein Seil, das hält
Zwischen den Himmeln. Sehe jeder, wo er bleibt.
Aus: Ein Molotow-Cocktail auf fremder Bettkante. Lyrik der siebziger/achtziger Jahre von Dichtern aus der DDR. Ein Lesebuch. Hrsg. Peter Geist. Leipzig: Reclam, 1991, S. 62
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Barbara Köhler
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare