These zur Lyrikkritik

von Jan Kuhlbrodt (Postkultur)

Wahrscheinlich gab es noch nie so viel Lyrikkritik wie heute, auch wenn sich das nur bedingt in den großen Medien spiegelt. Das Internet aber ist voll davon, und es gibt eine Menge unabhängiger Literaturzeitschriften. Und wahrscheinlich wurde auch noch nie soviel Lyrik produziert wie heute. Wenn wir mehr Qualität wollen, sollten wir eine Streitkultur entwickeln, das Planschbecken verlassen.

3 Comments on “These zur Lyrikkritik

  1. mit planschbecken meine ich nicht die foren sondern vielmehr den stil und nicht zuletzt ist es selbstansprache. ich appeliere gewissermassen an mich selbst, die scheu fallen zu lassen, die mich am polarisieren hindert. noch, und ich glaube, dass ist ein fehler, schreibe ich nicht über tendenzen, die ich fatal finde. (klar da treffen sich faulheit und furcht.) ich bin also alles andere als mutig.

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  2. Mir kommt das Bild „Das Planschbecken verlassen“ hier merkwürdig vor. Klingt nach: Uns größere Foren suchen? Irgendwie: Nach Außen gehen? (Wer kann eigentlich etwas dafür, wenn man diese Räume nicht findet?) Aber vielleicht fehlt gar kein letzter entscheidender Schritt? Vielleicht werden die Poesiehallräume einfach innerhalb der bisherigen Medien größer? (Und es spricht sich herum?) Wie sonst sollte die Verbreiterung der Diskussionsbasis sonst vonstatten gegangen sein?
    Oder meint Planschbecken nur die Diskussionskultur? Wir sollten weniger davon ausgehen, dass es nur ein Spiel unter Freunden ist und irgendwie ernster diskutieren? Vielleicht auch: Mehr Sorgfalt walten lassen? Aber das tun die einen, die anderen werden es nicht können oder wollen, wie sehr man es fordert.
    Kuhlbrodt geht mutig voran und unterstellt schon wieder der ganzen Gemeinschaft ein Defizit. Warum bespritzt Jan dann auch die mit Misstrauen, die seine Vorschläge längst umgesetzt haben? Dann lohnt es sich nicht, sich Mühe zu geben, wenn alle wieder die gleichen Defizite angehängt bekommen, das gleiche Misstrauen ernten, bloß weil sie eben auch Lyriker sind. Da feiert das Herrschende und es bleibt eher, wie es ist.

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