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Veröffentlicht am 4. Juni 2015 von lyrikzeitung
Die Gedichte – von denen einige auch in der „Thüringer Anthologie“ in unserer Zeitung erschienen sind – werfen melancholische Blicke auf ein Land unter der Last von dem, was war. Buchenwald kommt vor, aber auch das hehre und zuweilen schwere Erbe der Klassiker. „Johann Sebastian Bach pflanzte / Einen irdischen Wald in der ewigen Helligkeit“, dichtet der Eisenacher Pastor Christoph Eisenhuth – derweil sich Andreas Reimann über den „im gips der goethe-wichte“ konservierten Dichter mokiert und die „gartenzwerge, die durch weimar ziehen“. Weimar als Klassikerklischee – und Zuhause: „In deinen Weitbürgermauern“, schreibt Gerald Höfer, „fand ich die Liebste und mich.“ „Thüringen, hier stinkt es nach Roster“, verkünden indes die Wände bei Mirko Wenig. Das Land, sagt Nancy Hünger, „steht ja immer im Verdacht des Provinziellen. Aber es ist ein lebendiges Land mit geselligen Stimmen und einer vielfältigen Dichterkultur.“ In der sich Welt und Provinz, hier und woanders, immer schon begegneten, irgendwie: „Das Ende vom Ende“, heißt es bei Heinz Czechowski, „ist ein schöner Gedanke / der vermutlich auch / in Gotha gedacht wird.“ / Lavinia Meier-Ewert, Thüringer Allgemeine 4.6.
„Thüringen im Licht. Gedichte aus fünfzig Jahren“
Herausgeber: Nancy Hünger und Ron Winkler
Wartburg Verlag, Weimar 2015
Broschur, 260 Seiten
ISBN: 978-3-86160-399-3
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Andreas Reimann, Anthologien, Christoph Eisenhuth, Gerald Höfer, Heinz Czechowski, Lavinia Meier-Ewert, Mirko Wenig, Nancy Hünger, Ron Winkler, Thüringen
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