90. Neuer Montale

Eugenio Montale ist eine zentrale Gestalt der italienischen Lyrik des 20. Jahrhunderts. Stilistisch und lexikalisch waren seine Gedichte elektrisierend fremd, ausserdem schien er die Conditio humana mit dem dramatischen Gefühl der völligen Isolation, wie es für die Zwischenkriegszeit charakteristisch war, ganz anders zu fassen – er wurde für mehrere Generationen zum Inbegriff einer neuen Empfindsamkeit. Nun gibt es endlich wieder Gelegenheit, sich auch auf Deutsch mit ihm zu beschäftigen. Der Übersetzer Christoph Ferber legt mit dem Band «Was bleibt (wenn es bleibt)» einen sorgfältig kommentierten Querschnitt durch sechs Jahrzehnte vor, der sämtliche Schaffensphasen umfasst, ergänzt durch ein gelehrsames und äusserst erhellendes Nachwort von Georges Güntert. (…) im Unterschied zu der bis anhin vorliegenden Ausgabe im Hanser-Verlag von Hanno Helbling, die lediglich bis 1954 ging, sind auch die späteren Sammlungen des 1981 verstorbenen Montale berücksichtigt. / Maike Albath, NZZ

Eugenio Montale: Was bleibt (wenn es bleibt). Gedichte 1920 bis 1980. Italienisch – deutsch. Ausgewählt, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Christoph Ferber. Mit einem Nachwort von Georges Güntert. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung Mainz, Mainz 2013. 508 S., Fr. 34.10.

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