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Veröffentlicht am 27. Januar 2013 von lyrikzeitung
Erst dieser Aufstieg Berlins brachte, historisch ähnlich verspätet, in der deutschen Literatur die Großstadtlyrik hervor, die es in anderen Ländern, vor allem in England und Frankreich, längst gab. Der Berliner Tucholsky hat zu diesem Genre einige Gedichte beigetragen; „Augen in der Großstadt“ (Gedichttext im Kasten unten) ist das bekannteste von ihnen.
Obwohl 1930 in der „Arbeiter Illustrierten Zeitung“ erschienen, unter dem Pseudonym Theobald Tiger, gehört es nicht zu der meist sozialistischen, proletarisch kämpferischen Großstadtlyrik, die in den zwanziger Jahren Konjunktur hatte. Das Wort „Genosse“ wird am Ende nur fast beiläufig erwähnt. Auch über die oft beklagte Architektur der Großstadt verliert Tucholsky nur wenige Worte: „asphaltglatt“ ist das einprägsamste. „Augen in der Großstadt“ ist vor allem ein Gedicht über die Gefühle des Großstädters. / Dieter Lamping, FAZ (Frankfurter Anthologie)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Dieter Lamping, Kurt Tucholsky
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ist natuerlich bloedsinn, dass es vor 1920 keine deutsche grossstadtlyrik gab, allein die anthologie „das steinerne meer“ von 1911 versammelt ueber 200 grossstadtgedichte… (aus port de soller mit dem kindle gesendet)
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