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Veröffentlicht am 7. November 2009 von lyrikzeitung
Nach ihrem furiosen Debüt mit „kochanie ich habe brot gekauft“, jenem Lyrikband, der ihr vor drei Jahren den Peter-Huchel-Preis einbrachte, setzt die 1979 geborene Uljana Wolf ihre ebenso behutsame wie entschieden genaue Wortarbeit fort. Sie zieht den Leser in eine amüsante Sinnsuche zwischen Worten, Begriffen und deren Bedeutungen. Der akustische Wortwandel vom Deutschen zum Englischen und zurück ist ebenso detailversessen wie witzig. Er baut auf ein Phänomen, das Sprachwissenschaftler „falsche Freunde“ nennen. Was sich in beiden Sprachen orthographisch oder phonetisch ähnelt, hat meistens nichts miteinander zu tun. Die aus den vermeintlichen Ähnlichkeiten resultierenden Trugschlüsse und Irritationen macht sich Uljana Wolf im Hauptkapitel „DICHTionary“ zu Nutze. Mit ihnen beginnt ihre Reise durch Worträume bis zu den Quellen. Das Wörtlichnehmen von Redewendungen, mündliche Rede überhaupt, durchzieht ihre Verse: als Anrede, Aufforderungsgestus, Ausruf oder Dialog. /Dorothea von Törne, Die Welt 7.11.
Uljana Wolf
Falsche Freunde.
Kookbooks, Idstein und Berlin. 85 S., 19,90 Euro.
Außerdem in der Sammelrezension:
Valzyna Mort
Tränenfabrik.
A. d. Weißruss. v. Katharina Narbutovic. Suhrkamp. Frankfurt/M. 96 S., 10 Euro.
Arielle Greenberg
Stadt aus Papier.
Aus dem Engl.von Ron Winkler. Christian Lux, Wiesbaden. 124 S., 18,50 Euro.
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Englisch, USA, WeißrußlandSchlagworte: Arielle Greenberg, Dorothea von Törne, Katharina Narbutovic, Ron Winkler, Uljana Wolf, Valzhyna Mort
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http://www.poetenladen.de/wf-schmid-uljana-wolf.htm
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siehe auch http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=13570
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