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Veröffentlicht am 19. April 2014 von lyrikzeitung
Der 80jährige Dichter Johannes Kühn veröffentlicht neue Gedichte:
Auch in dem neuen Band bedichtet Kühn Pflanzen- und Tierwelt, Tages- und Jahreszeiten und das Altern. Im reimlosen, rhythmisch freien „Kühn-Sound“ (Peter Rühmkorf) besingt das lyrische Ich mal die „Pfefferminze im Garten“, dann die „Morgenröte“ oder den „Mond“. Dabei entstehen entzückende Bilder: „Die Waldblumen pinseln ihre Farben / mir in durstige Augen“. Oder: „Die weiße Watte wälzt sich / vom Tal den Berg empor / mit Kälte, / mit Stummheit“. Kann man Nebelschwaden eindrücklicher beschreiben? Über vielem, man ist es gewohnt von Kühn, hängt ein melancholische Schleier, der sich jedoch erstaunlich oft lüftet und zarte Ironie durchschimmern lässt: Etwa, wenn die vom Arzt bestätigten guten Blutdruck-Werte den betagten Dichter darüber sinnieren lassen, zu was seine Kraft noch ausreicht: „ein lahmer Hirte für den halben Tag“ zu sein etwa, oder „ein Zeitungsträger wohl gut noch für zwanzig Häuser“. / Johannes Kloth, Saarbrücker Zeitung
Johannes Kühn: Und hab am Gras mein Leben gemessen. Gedichte, herausgegeben von Benno und Irmgard Rech, Hanser Verlag, 152 S., 14,90€.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Johannes Kühn, Johannes Kloth
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