42. Uma

Roberta Dapunt, Lyrikerin aus dem ladinischen Gadertal, bringt mit ihrer Dichtung eine Stimme in die Gegenwartsliteratur, die in ihrer Evokation und Haltung schier überrascht und ein Verhältnis von Kunst und Mysterium ungetrübt erprobt. Auf großes Echo stieß sie mit dem Lyrikband „La terra più del paradiso“ (Einaudi, 2008) und die ladinischen Gedichte aus „Nauz“ (übersetzt von Alma Vallazza, Folio Verlag, 2012) erweckten auch im deutschen Sprachraum die Aufmerksamkeit der Kritik und Leserschaft.

Nun erscheint ein neuer Gedichtband von Roberta Dapunt, der sich in intensiven und ergreifenden literarischen Bekundungen der Krankheit der Demenz widmet und in zyklischer Form dem Prozess des menschlichen Verfalls antwortet.
Zum neuen Gedichtband schreibt Mauro Bersani, Verlagsleiter von Einaudi: „Die Gedichte von Roberta Dapunt, die in einfacher und kluger Weise Sprechen und Stille abwägen, sind stets ein Dialog mit dem Spirituellen, das sich im Austausch mit den kleinen und großen Geheimnissen des Alltags ereignet. Das vordergründige Geheimnis, von dem dieses Buch handelt, ist die Demenz und der an Alzheimer Erkrankte, der zum unbekannt/fremd bleibenden Anderen schlechthin wird: schwebend in einem Zwischenraum eines metaphysisch Fernen und gleichzeitig des Persönlichen, Körperlichen und emotional Konkreten.

Hier also ist der fortdauernde poetische Dialog mit der „Uma“ verankert, und was auf Ladinisch Mutter bedeutet, wird von der Dichterin als universeller Name, als Anrede, als eine Art Du verwendet, das unterschiedliche, eigene und fremde Erfahrungen vereint. (…)“ / Neue Südtiroler Tageszeitung

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