61. Pranger

… und man muß auch bereit sein, sich an den Pranger zu stellen. Überhaupt, jeder, der heute etwas an Poesie oder etwas an Kunst macht, muß wieder bereit sein, sich anprangern und anspucken zu lassen. Ich meine das ganz im Ernst und ohne jede Scheu, auch wenn die Preise erst jüngst auf mich nur so heruntergeschauert sind, ja gerade deswegen. Das lorbeergekrönte Haupt wird auf Dauer keinen entzücken.

Ernst Jandl: Das Öffnen und Schließen des Mundes. Frankfurter Poetik-Vorlesung. Berlin: Volk und Welt 1987 (Spektrum-Reihe), S. 41.

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