46. LITERARISCHE ALPHABETE

15. Juni 2010, 20 Uhr in der Sächsischen Akademie der Künste (Blockhaus), Neustädter Markt 19, Dresden

Gustav Januš (St. Jakob im Rosental) liest aus seinem neuen Buch „Wort, verwandelt in Farben“ und spricht mit Patrick Gorre über seine Kindheitssprache Slowenisch und die Suche nach Orten, die vorher nicht da waren

Kein Geringerer als Peter Handke ist es, der die Gedichte des slowenischsprachigen österreichischen Schriftstellers Gustav Januš seit Jahren ins Deutsche übersetzt. Und der über den Dichter gesagt hat, daß es „vielleicht das Absichtslose, Willen-lose; das Eigen-Mächtige“ sei, worin dessen Texte sich von denen Anderer unterscheiden.

Gustav Januš ist ein Dichter, der dem Schönen auf der Spur ist; und er ist das, was man gemeinhin eine Doppelbegabung nennt. Denn der gelernte Lehrer für Slowenisch, Zeichnen, Chemie und Physik hat immer auch gemalt: neben seinen Gedichtbänden stapeln sich die Kataloge seiner zahlreichen Ausstellungen. Als Maler mit einer unverwechselbaren Bildsprache ist er längst über Österreich hinaus bekannt. Für Janus gehört beides, die Poesie und die Malerei, zusammen; in beidem sucht er „nach Zuständen oder Orten, die vorher nicht da waren.“

Gustav Janus ist einer, der Grenzen überschreitet und Ränder erkundet. Alltägliches und Transzendetes und ein wacher Sinn für die uns umgebende Natur finden in seinen Gedichten zueinander. 1984 wurde dem Lyriker der renommierte Petrarca-Preis zugesprochen. In einem seiner Gedichte heißt es: „Gleich Hundeaugen / glimmen nachts die Sterne / und gehen in aller Herrgottsfrühe in Flammen auf, / wenn ich mir die Hände wasche.“

Gustav Januš lebt heute in St. Jakob im Rosental, nahe der Grenze zu Slowenien.

Gedicht bei zeit.de

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