135. Heidelberger Ästhetik

Dorothea von Törne bespricht den gelben Akrobat bei Welt online

Jeder Autor ist mit einem einzigen Gedicht vertreten. Das schließt das Aufspüren von Entwicklungen innerhalb eines Werkes aus. Die Anthologie bietet lyrische Momentaufnahmen mit dem Charme des Abwegigen, die jeweils mit Kommentaren ergänzt werden. Es sollen Verständigungshilfen sein, die Lesarten vorschlagen und zum Widerspruch herausfordern. Letzteres ist ihnen sicher. Eine „Frankfurter Anthologie“ im Miniformat also, nur dass sie von zwei Heidelbergern kommt, die alles Heidelbergische besonders im Blick haben. Selbst der Ehemann Hilde Domins: Erwin Walter Palm, der mit seinen lyrischen Versuchen u.a. bei Thomas Mann und Hermann Hesse glücklos hausieren ging, ist vertreten.

One Comment on “135. Heidelberger Ästhetik

  1. da finde ich den sogenannten „heidelberger transrealismus“ noch interessanter, der 1995 oder 1996 in der KALTLAND BEAT anthologie proklamiert wurde. er weicht zwar extrem antipodisch von meinem eigenen ansatz der „jülicher transrealistik“ ab (die beiden heidelberger jungs legten ihren schwerpunkt damals auf visuelle effekthascherei durch grafische spielereien, deren willkür sie inhaltlich nicht begründen konnten), aber gemessen am neuen gelbstich ist mir alles lieber als normale gedichte…

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