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Veröffentlicht am 15. Februar 2010 von lyrikzeitung
Die Imitation von Harmonie, die durch die Anhäufung gleichlautender Buchstaben entsteht, ist eine schlichte und gewöhnliche Täuschung. Ich bin überzeugt davon, dass der Hang zu solchen Täuschungen der Freude geschuldet ist, die sich beim Erleben dieser Harmonie in der Dichtung einstellt. Versteht ein Mensch etwas, das er für unbegreiflich hielt, so freut er sich. Diese Freude ist nichts anderes als der Wunsch, ein für unbegreiflich gehaltenes Werk mit Erfolg zu durchdringen, sich auf eine Ebene mit dem Autor zu stellen, letztlich also sich selbst zu gefallen. / Orhan Veli Kanık: Fremdartig. Einleitung zu dem Gedichtband diesen Titels (1941), den er gemeinsam mit Oktay Rifat und Melih Cevdet Anday verfaßte. In: Mark Kirchner (Hrsg.): Geschichte der türkischen Literatur in Dokumenten. Wiesbaden: Harrassowitz 2008, S. 145f.
Kategorie: TürkeiSchlagworte: Mark Kirchner, Melih Cevdet Anday, Oktay Rifat, Orhan Veli Kanık
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