Gegen „Surenpingpong“,

das Herauslösen einzelner Zitate aus dem Koran durch Freund und Feind, schreibt Navid Kermani, SZ 4.2.03:

„Der Koran ist eine Schrift zwischen zwei Buchdeckeln, die nicht spricht; es sind die Menschen, die mit ihm sprechen“, sagt Imam Ali. Die Offenbarung bedarf der Interpretation, und erst mit Blick auf ihre realpolitische Wirkung lässt sich über den Islam sprechen. Dass sein Bild in der Gegenwart erschreckend aggressive Züge aufweist, darüber darf nicht geschwiegen werden und es sollte muslimische Denker mehr beunruhigen als westliche Klischees; wer jedoch in der Intoleranz einen Wesenskern speziell des Islams zu erkennen meint, leugnet die gewalttätigere Geschichte des Christentums.

(Ihm antwortete der Orientalist Rainer Brunner am 17.2.03 SZ)

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..