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Veröffentlicht am 29. September 2023 von lyrikzeitung
Heute vor 50 Jahren starb der Dichter W. H. Auden. Hier aus seinem Gedicht zum Gedenken an den irischen Dichter W. B. Yeats (deutsche Fassung von Ernst Jandl).
Wystan Hugh Auden
(* 21. Februar 1907 in York; † 29. September 1973 in Wien)
In Memory of W. B. Yeats (D. Jan. 1939) 2 You were silly like us; your gift survived it all: The parish of rich women, physical decay, Yourself. Mad Ireland hurt you into poetry. Now Ireland has her madness and her weather still, For poetry makes nothing happen: it survives In the valley of its making where executives Would never want to tamper, flows on south From ranches of isolation and the busy griefs, Raw towns that we believe and die in; it survives, A way of happening, a mouth.
Du warst albern wie wir; deine Gabe überdauerte alles: Die Gemeinde reicher Frauen, körperlichen Verfall, Dich selbst. Narr Irland quälte dich zur Dichtung. Irlands Narrheit und Wetter bestehen weiter, Denn Dichtung bewirkt nichts: sie überdauert Im Tal ihrer Erzeugung, wo die Exekutive Ihre Finger einzieht, fließt nach Süden weiter Von Gehöften der Isolation und des emsigen Kummers, Rauhen Dörfern, wo wir glauben und sterben; sie überdauert, Eine Art Zufall, einen Mund.
Aus: Poesie der Welt. England. Auswahl Walter Schmiele. Frankfurt/Main, Berlin, Wien: Ullstein, 1985, S. 302f
Kategorie: England, EnglischSchlagworte: Ernst Jandl, W.H. Auden, William Butler Yeats
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