Wie ein Stein, den man gegen den Ararat schleudert

Der armenische Dichter Jeghische Tscharenz fiel den Stalinschen Säuberungen des Jahres 1937 zum Opfer. 17 Jahre später wurde er rehabilitiert. – Die Motivähnlichkeit mit dem gestrigen Gedicht ist zufällig, aber warum nicht? Man kann seine Feinde nie genug schmähen.

Jeghische Tscharenz 

(armenisch Եղիշե Չարենց;  * 13. März 1897 in Kars, damals Russisches Reich, heute Türkei; † 27. November 1937 in Jerewan in der damaligen Sowjetunion, heute Armenien) 

Wie ein Stein, den man gegen den Ararat schleudert, so nichtig 
Ist das schwarze Intrigenspiel jener ohnmächtigen Menschlein –
Oh, die dir nicht einmal bis an den Rocksaum hin reichen, so winzig! –
Es prallt ab angesichts deines alles vereinenden Willens 
Und geht für alle Zeiten zugrunde, ohnmächtig und machtlos, 
Wie ein Stein, den man gegen den unerreichbaren Ararat schleudert...

(1937)

Aus: Jeghische Tscharenz, Mein Armenien. Gedichte. Erw. Neuauflage. Hrsg. u. aus dem Ostarmenischen übertragen von Konrad Kuhn. Wuppertal: Arco, 2015, S. 197 (1. Aufl. war 2010)

Armenischer Originaltext

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