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Veröffentlicht am 16. Mai 2020 von lyrikzeitung
Jakob van Hoddis
(* 16. Mai 1887 in Berlin; ermordet 1942 in Sobibór, Generalgouvernement)
Nachlassfassung, Marbach
Varieté XI
Draußen
Die Sommernacht ist schwer nur zu ertragen!
Vier Herren gehn mit abgeknöpftem Kragen.
Ein Lackbeschuhter stellt der Schnepse nach …
Da polterts her – Ein langgedehnter Krach:
Der Donner!
Au!
Ist die Reklame plump,
Blitz!
Ein feiner Mensch liebt nicht den lauten Mum-
pitz!
Das klingt ja ganz, als ob der dicke nackte
Weltgeist
Ganz vertrackte Katarakte im Tackte knackte.
Aus: Jakob van Hoddis, Dichtungen und Briefe. Hrsg. u. kommentiert von Regina Nörtemann. Göttingen: Wallstein, 2007, S. 15
Sturm-Fassung (Erstdruck, Der Sturm Nr. 47, 21. Januar 1911)
Varieté X
Draußen
Die Sommernacht ist schwer nur zu ertragen!
Vier Herren gehn mit abgeknöpftem Kragen.
Ein Lackbeschuhter stelzt der Schnepse nach …
Da polterts her – Ein langgedehnter Krach:
Der Donner!
Au!
Ist die Reklame plump,
Blitz!
Ein feiner Mensch liebt nicht den lauten Mum-
pitz!
Das klingt ja ganz, als ob der dicke nackte
Weltgeist
Ganz vertrackte Katarakte im Tackte kackte.
Aus: Ebd. S. 20
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Jakob van Hoddis
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Chapeau!
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abstoßend! Ekelhaft! Die Zeichnung dennoch gut.
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