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Veröffentlicht am 9. August 2017 von lyrikzeitung
Als ich einem Freund erzählte, daß ich für den Lyrikkalender Sara Teasdale plane, sagte er: Christoph Rohrbach hat etwas von ihr übersetzt. Da war ich doch verblüfft angesichts der fast nicht vorhandenen Rezeption in Deutschland. Da leben wir in derselben Stadt und lesen dieselbe unbekannte Dichterin, ohne voneinander zu wissen. Christoph Rohrbach war so freundlich, mir einige Texte zu überlassen, und so startet mein Lyrikkalender eine kleine Stele für Sara Teasdale. Heute:
WILD ASTERS IN the spring I asked the daisies If his words were true, And the clever, clear-eyed daisies Always knew. Now the fields are brown and barren, Bitter autumn blows, And of all the stupid asters Not one knows.
Aus: Sara Teasdale, Love Songs (1917)
Wilde Astern Im Frühjahr frug ich das Tausendschön: „Sind seine Worte wahr?“ Dem cleveren, klugen Tausendschön war die Antwort klar. Nun sind Felder braun und brach, Strenger Herbstwind peitscht, und von all den blöden Astern weiß keine Bescheid.
Übers. CGR
Christoph Rohrbach schrieb dazu:
Sie geriet in Vergessenheit, blieb aber einflussreich für nachfolgende Dichter und Dichterinnen wie Sylvia Plath. Diese Texte nennt sie „songs“ und meint damit Lieder im Sinne Heinrich Heines, den sie bereits als junge Frau aus dem Deutschen ins Englische übertrug und der ein erster großer Einfluss werden sollte.
Morgen mehr.
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: Christoph Georg Rohrbach, L&Poe-Anthologie, Sara Teasdale
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Vielen Dank für die Gedichte von Sara Teasdale. Ich kannte sie nicht und habe mir jetzt direkt die Collected Poems gekauft.Sehr schön.
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